Planer stellen sich den Bürgern

HAZ_20101215_AnzeigerBurgdorf© HAZ-Grafik

Zufrieden ist anders: Aus dem Bundesverkehrsministerium haben die Bürgermeister von Burgwedel, Burgdorf und Wedemark wenig Neues zur Y-Trasse und der noch weitaus umstritteneren Güterumfahrung mitgebracht – teilweise aber eine gehörige Portion Wut. von martin lauber Region/Berlin. „Der Informationsgehalt ging für mich gegen Null“, ärgerte sich Burgdorfs Bürgermeister Alfred Baxmann (SPD) am Tag nach der Visite im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Immerhin diese Ansagen gab es dort: Im ersten Quartel 2011 werden Bund und Bahn auf Drängen der betroffenen Kommunen zu öffentlichen Informationsveranstaltungen vor Ort einladen. Außerdem: Das Land Niedersachsen wird 2011 ein Raumordnungsverfahren für die geplante Güterumfahrung eröffnen, die zusätzlich zur Y-Trasse geplant ist. „Klar ist: Der Bund will das“, das erklärte Burgwedels Bürgermeister Hendrik Hoppenstedt (CDU) gestern in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinen Amtskollegen Baxmann, Tjark Bartels (Wedemark, SPD), Arpad Bogya (Isernhagen, CDU) und Jutta Voß (Lehrte, SPD). Mit Bartels und Baxmann war er am Montag vom Parlamentarischen Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) und der Abteilungsleiterin Friederike Reineke im Beisein eines DB-Netz-Vertreters empfangen worden. Bislang, so sei es in Berlin dargestellt worden, gebe es für die Güterbahn erst einen Korridor irgendwo zwischen dem südlichen Ende der Y-Trasse bei Isernhagen und der Stadt Lehrte, aber noch keine Trassenplanung. „Bei den Prämissen soll das gesamte Güteraufkommen von der Küste ins Hinterland künftig mitten durch unsere Stadt“, relativierte Baxmann diese Aussage. „Unser Stadtentwicklungskonzept können wir dann in die Tonne treten.“ Dass bei dem Gespräch im Ministerium die Sorgen der Bürgermeister als „kommunale Befindlichkeiten“ abqualifiziert worden seien, so sagt Bartels, habe er als sehr unfreundlich empfunden. Mit Baxmann brachte Wedemarks Bürgermeister die Kritik am schärfsten auf den Punkt, dass Bahn und Bund ihre Festlegung auf Y-Trasse und Güterumfahrung mit aktuellen Zahlen oder Analysen nicht hätten belegen können.

15.12.2010 / LKAB Seite 1 Ressort: TIBU

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