Die Planungen für eine Güterzugstrecke durch den Nordosten der Region werden konkreter. Das Land Niedersachsen will 2011 ein Raumordnungsverfahren für das Projekt eröffnen. Außerdem versprachen Bund und Bahn, in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres öffentliche Informationsveranstaltungen vor Ort abzuhalten. Bevölkerung und Politiker in den betroffenen Kommunen Wedemark, Isernhagen, Burgwedel, Burgdorf und Lehrte hatten von der Trasse erst durch einen HAZ-Bericht erfahren. Burgwedels Bürgermeister Hendrik Hoppenstedt (CDU) und seine SPD-Amtskollegen Tjark Bartels (Wedemark) und Alfred Baxmann (Burgdorf) waren am Montag von Staatssekretär Enak Ferlemann im Bundesverkehrsministerium empfangen worden. Ihre Sorgen seien als kommunale Befindlichkeiten abgetan worden, sagt Bartels. Laut Baxmann ist der Informationsgehalt der Veranstaltung gegen null gegangen. Wir fürchten, dass das gesamte Güteraufkommen von der Küste ins Hinterland durch unsere Stadt geführt werden soll, erklärt er. Nach Informationen der HAZ könnte die Strecke hauptsächlich über Großburgwedeler und Burgdorfer Gebiet führen und würde sich dann in die Strecke CelleLehrteHildesheim einfädeln. Die Strecke ist eine Ergänzung zur seit Längerem geplanten Y-Trasse zwischen Hannover und den Hansestädten Hamburg und Bremen, sie soll den Güterverkehr aus der Landeshauptstadt heraushalten. Baxmann und Bartels kritisieren, dass Bahn und Bund ihre Festlegung auf Y-Trasse und Güterumfahrung nicht mit aktuellen Zahlen oder Analysen hätten belegen können.
15.12.2010 / HAZ Seite 13 Ressort: HANN