Für die Südostumfahrung Hannovers in Verlängerung der Y-Trasse wird ein Raumordnungsverfahren eingeleitet. Das ist die einzige konkrete Nachricht, die der FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Döring für die mehr als 100 Zuhörer am Montagabend im Saal des Landgasthauses Voltmer parat hatte. von anette Wulf-Dettmer Burgdorf/Ramlingen. Wir sind am frühestmöglichen Punkt der Planung, sagte Döring, der als Vertreter des Bundestags im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn sitzt. Auf Einladung der Burgdorfer FDP berichtete er über die Planung, den Güterverkehr von der Y-Trasse östlich an Hannover vorbei bis Lehrte zu führen. Alle Betroffenen können ihre Belange noch vortragen, warb er um Vertrauen in die Planungsabläufe. Allein seine Zuhörer reagierten skeptisch. Wenn Sie mit uns Bürgern auch reden, glauben tun wir Ihnen nicht, sagte Jens-Peter Knoblauch aus Otze. Alle Einsprüche werden vom Tisch gefegt werden, prophezeite Otzes Ortsbürgermeister Carl Hunze unter dem Applaus der Zuhörer, unter ihnen Kommunalpolitiker aller Parteien und Vertreter der Wedemärker Bürgerinitiative gegen die Y-Trasse. Im Osten Hannovers gebe es nunmal keine große Auswahl für Eisenbahntrassen, sagte Hunze. Döring stellte klar, dass es nur für die Y-Trasse, die nördlich von Hannover endet, einen Raumordnungsplan gibt. Dessen Gültigkeit sei verlängert worden. Zudem dürften nun auch Güterzüge auf der bislang nur für den Personenverkehr vorgesehenen Trasse fahren. Für die Südostumfahrung müsse ein Raumordnungsverfahren, das im Übrigen nur Korridore für mögliche Trassen empfehle, eingeleitet werden. In dreieinhalb bis fünf Jahren könne es abgeschlossen sein. Es kann auch sein, dass die Planer zu dem Ergebnis kommen, dass kein Korridor zu empfehlen ist, weil zu viele betroffen wären, sagte der FDP-Mann. Erst wenn dieses Raumordnungsverfahren, in dem nur die Träger öffentlicher Belange Kommunen sowie Naturschutz- und Wasserverbände ihre Bedenken vortragen können, abgeschlossen ist, wird ein Planfeststellungsverfahren für die gesamte Strecke eingeleitet. In diesem Verfahren werden dann auch die Bürger angehört. Wenn das Planfeststellungsverfahren am Laufen ist, dann haben wir es schwer, noch etwas zu ändern, gab Gerhard Hogreve, CDU-Kandidat für den Ortsrat Ramlingen-Ehlershausen, zu bedenken. Bürgermeister Alfred Baxmann attestierte Döring: Sie haben meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Wenn der Raumordnungsplan für die Y-Trasse nicht noch einmal geöffnet werde, um ihn an die neuen Bedingungen anzupassen, können wir unser Stadtentwicklungskonzept in die Tonne treten.
10.08.2011 / LKAB Seite 1 Ressort: TIBU