Neue Linie findet Zustimmung

HAZ 20110124

Alle im Burgdorfer Rat vertretenen Parteien könnten sich mit dem Gedanken anfreunden, das Otzer Schützenhaus als Mensa für die offene Ganztagsschule zu nutzen. Unterschiedliche Einschätzungen gibt es aber zur Dauer der Nutzung. Von Norbert Korte Burgdorf. Auf Anregung der Schule prüft die Stadtverwaltung derzeit, ob die Räume des schräg gegenüber liegenden Vereinsheims von Otzenia Otze geeignet wären. Bürgermeister Alfred Baxmann hatte bereits anklingen lassen, dass er sich dies als Alternative zur umstrittenen und mit knapper Mehrheit beschlossenen Nutzung des Kindergartenanbaus vorstellen könnte. Voraussetzung wären jedoch ein längerer Pachtvertrag für das Schützenhaus und Umbaukosten, die nicht teurer würden als der Umbau im Kindergarten. Unter der Bedingung, dass „wir nicht mehr Geld ausgeben müssen“, kann sich auch Adolf W. Pilgrim das vorstellen. Der Fraktionschef der SPD, die zusammen mit Grünen und WGS die Mehrheitsgruppe im Rat bildet, betont aber, dass dies keine Übergangslösung sein dürfe: „Wir investieren nicht kurzfristig in ein Haus, das uns nicht gehört.“ Pilgrim sieht auch nicht, dass die Stadt es sich in den nächsten Jahren finanziell wird erlauben können, die mehr als 260?000 Euro für den von Lehrern und Eltern immer geforderten Grundschulanbau aufzubringen. Wenn sich die Umnutzung des Schützenbaus im geforderten finanziellen Rahmen bewege, könne man darüber reden, sagt Grünen-Fraktionschef Hartmut Braun: „Eine gute Sache.“ „So glücklich finde ich das nicht“, betont dagegen Kurt-Ulrich Schulz (WGS) mit Blick auf Gefahren für die Schüler beim Überqueren der Straße. Schulz hätte im Gegensatz zu den Gruppenpartnern lieber die Lösung mit dem Schulanbau gesehen, würde die neue Linie aber unterstützen, „wenn die Otzer das wollen“. Als Übergangslösung habe man das Schützenheim schon frühzeitig ins Gespräch gebracht, sagt CDU-Fraktionschef Wolfgang Obst. Er plädiert weiter für den Schulanbau: „Der Kindergarten soll Kindergarten bleiben.“ Während der übergangsweisen Nutzung des Schützenheims könnte noch einmal nach einer vernünftigen Lösung für die Schule gesucht werden. Wohlwollend prüfen will den neuen Vorschlag auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Dieter Lüddecke, der die Räumlichkeiten nicht kennt. Er fände es gut, wenn der Kindergartenanbau geschont würde und nicht für die Mensa genutzt werden müsste. Michael Fleischmann vom Linksbündnis hat keine Einwände gegen die neue Linie, „wenn die Schule das will“.

24.01.2011 / LKAB Seite 1 Ressort: TIBU

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