Keine Bahntrasse in Ortsnähe

HAZ_20101209_AnzeigerBurgdorf © HAZ-Grafik: Dettmer

Der Widerstand gegen die geplante Güterbahnumfahrung als Ergänzung zur Y-Trasse nimmt Formen an. Der Burgdorfer Rat soll heute Abend eine Resolution verabschieden. Heute Vormittag wollen die betroffenen Kommunen ihr Vorgehen gegen die Pläne abstimmen. von anette wulf-Dettmer Burgdorf. Fünf Forderungen umfasst die Resolution, die der Rat verabschieden soll. Verfasst hat sie die Gruppe SPD, WGS und Bündnisgrüne. Nach kleinen Änderungen hat der Verwaltungsausschuss am Dienstagabend bereits zugestimmt. Zentrale Forderung an das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn ist, neue Trassen für Güterzüge nicht in unmittelbarer Nähe zu Siedlungen zu bauen. Bei der Planung müssen bereits bestehende Belastungen der Anwohner durch Straßen-, Schienen- und Flugverkehr beachtet werden. Dass das Netz für den Güterbahnverkehr vom Hamburger Hafen und dem künftigen Jade-Weser-Port ausgebaut werden muss, sei unstrittig, heißt es in der Resolution weiter. Doch es müsse geprüft werden, ob dafür nicht bestehende Trassen ausgebaut und stillgelegte Strecken reaktiviert werden können. Zudem wird gefordert, dass alle betroffenen Kommunen unverzüglich in die Überlegungen eingebunden und alle Informationen, die für den Entscheidungsprozess notwendig sind, offengelegt werden. Der Konflikt um Stuttgart?21 zeige schließlich deutlich, was es bedeute, wenn die Auswirkungen solch großer Projekte erst sehr spät deutlich würden, warnen die Verfasser der Resolution. Mangelnde Transparenz und Information hatte Bürgermeister Alfred Baxmann dem Bundesverkehrsministerium und der Bahn bereits am 24. November vorgeworfen. Nur einen Tag später hatten er und seine Lehrter Amtskollegin Jutta Voß ihr weiteres Vorgehen bei diesen tiefgreifenden Plänen abgestimmt. Das soll offenbar auch heute Vormittag geschehen, wenn die Bürgermeister von Burgdorf, Burgwedel, Isernhagen, Lehrte und Wedemark sich in Mellendorf treffen, damit sie am nächsten Montag beim Gespräch im Verkehrsministerium in Berlin mit einer Stimme sprechen können. Burgdorf befürchtet, dass die Pläne der Bahn die Lebensqualität für die Menschen im Stadtgebiet verschlechtern.

09.12.2010 / LKAB Seite 1 Ressort: TIBU

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