Bürgermeister Alfred Baxmann hat massiven Widerstand gegen die Pläne für eine neue Güterbahnstrecke angekündigt, die als Ergänzung zur umstrittenen Y-Trasse durch das nördliche Stadtgebiet führen soll. Die Stadtverwaltung fordert, Alternativen wie eine Trassenführung längs der Autobahn 7 zu prüfen. Von Norbert Korte Burgdorf. Baxmann nannte es gestern schlechten Stil von Bundesverkehrsministerium und Bahn, dass betroffene Kommunen von solchen Plänen aus der Zeitung erführen. Eigentlich sollte die Bahn nach den Erfahrungen mit Großprojekten wie Stuttgart 21 auf mehr Transparenz in ihrer Informationspolitik bedacht sein. Von einem neuen Gütergleis würden nicht nur Ramlingen und Otze stark beeinträchtigt. Wenn künftig der ganze Güterverkehr von den Seehäfen nach Süden über die Y-Trasse und weiter durch Burgdorf führen würde, wäre die Stadt in ihren vitalen Interessen massiv berührt, sagte Baxmann: Ich kündige massiven politischen und bürgerschaftlichen Protest an. Baxmann räumte ein, beim Lehrter Neujahrsempfang 2009 vom Landtagsabgeordneten Hans-Joachim Deneke-Jöhrens erstmals vom Thema Y-Trasse und möglichen Folgen für Burgdorf durch ein zusätzliches Gütergleis zwischen Ehlershausen und Lehrte gehört zu haben. Die Bahn habe auf Nachfrage ein solches Gleis aber als dummes Zeug abgetan. Auf einer Zeichnung sei zwar eine neue Verbindung Isernhagen-Lehrte vermerkt gewesen. Die war demnach aber südlich von Burgdorf an die Celler Strecke angebunden. Dass die einst für schnellen Personenverkehr geplante und lange bereits als abgeschrieben geltende Y-Trasse nun vordringliche Bedeutung für den Güterverkehr bekommen soll, sei nicht absehbar gewesen. Große Teile des gerade beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzepts könne man in die Tonne treten, wenn deutlich mehr Güterverkehr durch die Stadt laufe, sagte Baxmann. Er stellt zudem die Wirtschaftlichkeit der Y-Trasse infrage. Bauamtsleiter Hendrik Trappmann verwies darauf, dass beispielsweise Otze in seiner Siedlungsentwicklung gehemmt würde. Auch die geplante Revitalisierung des Raiffeisengeländes wäre infrage gestellt. Die geplante Trassenführung durch unberührte Landschaft im Norden Burgdorfs dürfe nicht alternativlos sein, sagte Baxmann. Stadtplaner Jan-Hinrich Brinkmann regte deshalb an, eine Fortführung der Y-Trasse über Burgwedel hinaus parallel zur A?7 durch Isernhagen nach Lehrte-Ahlten zu prüfen, wo sie an die vorhandene Bahnlinie anschließen könnte.
25.11.2010 / LKAB Seite 1 Ressort: TIBU