In Otze formiert sich eine Front gegen bislang geheim gehaltene Pläne der Stadt, den Kindergartenanbau zu einer Mensa für die Grundschule umzufunktionieren. Einen Protestbrief an Bürgermeister Alfred Baxmann haben mehr als 200 Eltern unterschrieben. Von joachim Dege Otze. Die Kindergarteneltern in Otze reiben sich zurzeit verwundert die Augen. Der Anbau ist noch nicht einmal fertiggestellt, geschweige denn von Kindern bevölkert, da soll er dem Kindergarten auch schon wieder abhanden kommen, um fortan als Mensa für die von der Stadt geplante offene Ganztagsschule zu dienen. Der Anbau muss, wie geplant, Teil des Kindergartens werden. Für die Mensa muss eine andere, den Schulen gerecht werdende Lösung gefunden werden, lassen Jörg Ehlermann, Tanja Meyer-Gunzelmann und Carmen Squarra Bürgermeister Alfred Baxmann und Mitglieder des Rates der Stadt in einem Brief wissen. 200 Otzer haben ihn unterzeichnet. Auf der Internetseite www. krippe-fuer-otze.jimdo.com haben unter dem Menüpunkt Petition inzwischen 39 Nutzer ihre Sympathie für das Ziel der Elterninitiative Krippe für Otze bekundet. Ihr Ziel ist, eine Betreuung aller Otzer und Weferlingser Kinder zwischen einem und sechs Jahren im Kindergarten und von der ersten bis zur vierten Klasse bis 15.30 Uhr in Otze sicherzustellen, heißt es in dem Schreiben an die Stadtspitze. Baxmann versichert, es gebe für alle Eltern, die es wünschten, einen Krippenplatz in Burgdorf, nur womöglich nicht im Dorf vor der Haustür, sondern vielmehr in der Kernstadt. Tatsächlich hat auch Clemens Wiedel aus Otze für seine ein Jahr alte Tochter einen Krippenplatz gefunden, und zwar in der Kinderkrippe des Paulus-Familienzentrums in der Südstadt. Wir haben hier einen Bahnanschluss. Viele Eltern haben ihren Arbeitsplatz in Hannover. Die brauchen ein Auto, nur um ihr Kind vor der Arbeit nach Burgdorf zu bringen, hält Elternvertreterin Tanja Meyer-Gunzelmann dem Rathauschef entgegen. Drei Ratsausschüsse sprechen am Montag, 15. November, 16 Uhr, im Saal des Schlosses gemeinsam über die Kinderbetreuungssituation in Otze. Die Stadtverwaltung stellt den Politikern diese Nutzungsvarianten zur Diskussion: n?Nutzung des Kindergartenanbaus als Schulmensa für die offenen Ganztagsschule. n?Umbau eines Klassenraums mit Nebenraum (Küche) zur Mensa und Anbau eines Klassenraums ans Schulgebäude im Süden, entweder konventionell gebaut oder als Container. n?Umbau eines Klassenraums mit Nebenraum (Küche) zur Mensa und Anbau von zwei Klassenräumen ans Schulgebäude im Süden, entweder in konventioneller Bauweise oder als Container.
Die Mütter Tanja Meyer-Gunzelmann (von links), Ariane Raguse, Silke Scholz, Cornelia Meyer, Nicole Batschauer und Ilka Hanke sind nur einige von vielen Eltern, die den im Hintergrund entstehenden Anbau für die Betreuung kleiner Kinder genutzt wissen wollen. Brunhöber
11.11.2010 / LKAB Seite 1 Ressort: TIBU